Gemeinschaften sind so alt wie der Mensch selbst. Immer schon haben wir in Verbünden gelebt. Menschen brauchen einander. Das Gefühl von Zugehörigkeit spielt eine ganz entscheidende Rolle – nicht nur für unser Wohlbefinden, sondern im Grunde sogar für unser Überleben.
Was früher größere Verbünde oder Stämme waren, hat in der jüngeren Vergangenheit die Familie und unser enges Umfeld am Wohnort übernommen. In die Familie wurde man hineingeboren. Das weitere Umfeld darüber hinaus bildete sich meist durch Menschen, die in direkter Nachbarschaft leben, Schulfreunde oder Bekanntschaften aus Vereinen.
Der Luxus, wählerisch bei der Auswahl seines Umfeldes zu sein, ist etwas ziemlich Neues. Bei Schulfreunden oder Vereinen haben neben dem Zufall und der räumlichen Nähe natürlich auch zunehmend auch gemeinsame Interessen eine Rolle gespielt.
„Peter ist in meiner Klasse, wohnt nur zwei Strassen weiter und fährt auch gerne Skateboard.“ – Zufall, Nähe, Interesse = Freundschaft. So hat sich neben dem Zufall und der Nähe auch immer mehr das gemeinsame Interesse in den Vordergrund gedrängt.
Seit gerade einmal zwei Jahrzehnten hat sich nun die Komponente der gemeinsamen Interessen danke des Internets noch einmal ganz extrem verstärkt. Mittlerweile spielt sie bei vielen Beziehungen die größte Rolle. Freundschaften und Gemeinschaften entstehen, die wenig bis gar keine örtliche Verbindung mehr haben. Menschen können sich – dank Online-Communities – allein auf Basis gemeinsamer Themen zusammenschließen.
Dagegen steht die Tatsache, dass vor allem in Städten immer mehr Menschen keine Verbindung zu ihrem direkten Umfeld mehr pflegen. Wer kennt schon alle Nachbarn im eigenen Wohnhaus? Oft sieht man diese höchstens mal, wenn man ein Paket abholen möchte.
Menschen vereinsamen, wohnen allein, schotten sich ab, verbringen sehr viel Zeit allein. Was als Fortschritt betrachtet wird, ist in Wahrheit eine Ursache für Depressionen. Menschen, die gern und viel allein sind (oder denken es zu sein), haben womöglich einfach nicht die richtigen Menschen um sich oder können sich nur schwer öffnen. Hier kenne ich mich als introvertierter Mensch aus eigener Erfahrung gut aus. Es ist oft gar nicht der Wunsch, allein zu sein, sondern einfach ganz entscheidend, mit wem man die Zeit verbringt. Die Mischung und die Menschen machen. Hier knüpfen wir also wieder an bei den „gemeinsamen Themen“.
Genau das ist wohl der Grund, warum das Interesse an Online-Communities in den letzten Jahren so massiv gestiegen ist und warum es auch in den nächsten Jahren massiv weiter steigen wird. Online-Communities ermöglichen es dir, dich mit Menschen zu vernetzen, die sich für genau die selben Dinge begeistern können wie du selbst, und die gleichen Interessen haben. Mit denen du gemeinsame Dinge ins Leben rufen möchtest.
Sie können ein Gefühl von Zugehörigkeit geben, welches nur teilweise (oder gar nicht) an örtliche Verbundenheit angeknüpft ist (und diese örtliche Verbundenheit kann ja auch nachträglich hergestellt werden, wenn man das möchte).
Online-Communities können zu jedem Thema, mit jedem Ziel und in unterschiedlichster Form ins Leben gerufen werden. Aber es gibt einige allgemeingültig Erfolgsrezepte, und diese werde ich in weiteren Artikeln auf dieser Seite mit dir teilen. Stay tuned!