Bringe Menschen zusammen und lebe davon.

Was ist das Lagerfeuer-Prinzip und warum funktioniert es so gut

Das Lagerfeuer-Prinzip ist die beste Methode, deine Community (vor allem zu Beginn) in einer Weise zusammenzubringen, die wie ein initialer Funke wirkt und aus dem eine große, stabile Gemeinschaft wachsen kann.

In diesem Artikel erkläre ich dir das Prinzip genauer und wie du es für dich nutzen kannst.

Wie sich Menschen miteinander verbunden fühlen

Überleg doch mal, wann du dich mit Menschen besonders verbunden gefühlt hast, oder durch welche Momente sich aus einer lockeren Bekanntschaft eine Freundschaft entwickelt hat?

Waren es Momente, in denen du und dein Gegenüber euch ganz offen ausgetauscht habt? Vielleich sogar Momente, in denen ihr euch verletzlich gezeigt habt? Erlebnisse, in denen es auf Vertrauen ankam oder ihr euh dieses gegenseitig bewiesen habt?

Vermutlich waren es Situationen, in denen ihr entweder zu Zweit wart, oder in einer eher kleinen Gruppe. Die Situation hat sich vermutlich passend und irgendwie geschützt angefühlt, um sich näher zu kommen und offener zu zeigen.

So entsteht Verbundenheit und Vertrauen. So entstehen auch gemeinsame Geschichten.

Diese Momente solltest du immer, vor allem aber zu Beginn, für deine Community kreieren. Das ist deine wichtigste Aufgabe.

Wie genau das geht, dazu kommen wir noch.

Was hat das Ganze mit einem Lagerfeuer zu tun?

Die oben beschriebenen Momente bezeichne ich als Lagerfeuer-Momente. Man sitzt zusammen um ein Feuer, es ist ruhig, keiner ist gestresst, das Setting stimmt um tiefe Gespräche zu führen. Keiner ist abgelenkt.

Es gibt diesen Mittelpunkt – das Feuer – dass die kleine Gruppe zusammenhält und Wärme erzeugt. Die Augen haben ein Ziel, um sich zwischen den Blickkontakten auszuruhen.

Vielleicht haben alle noch eine Tasse mit heißem Tee in der Hand – ja, auch das ist ein Element, dass den Moment offener gestaltet. Es gibt sogar eine Studie dazu. Unser Urteil über den Charakter einer Person kann durch etwas so Einfaches wie die Wärme des Getränks, welches wir in der Hand halten, beeinflusst werden.

Diese Momente schaffen Verbundenheit. Diese Momente sind sehr wertvoll, vermutlich sogar unabdingbar, für eine gute Community. Zu Beginn solltest du sie insbesondere bewusst erzeugen.

Aber wie soll das gehen bei einer wachsenden Community?

Zum Start wird deine Gemeinschaft ja vermutlich erst einmal 10, 20 oder höchstens 50 Mitglieder haben. Das ist ideal, um solche Erlebnisse zu kreieren. Am besten klappt das natürlich offline – durch reale Events. Wenn das keine Option ist, gibt es aber auch Wege, was man das ganze online gestalten kann.

Sieh deine erste Lagerfeuer-Runde als Startkatapult für deine Community. Die Erinnerungen daran können lange nachwirken und auch wichtig sein, wenn neue Mitglieder dazukommen. Es werden Geschichten dazu erzählt, die sogar auch eine Relevanz entwickeln können für Mitglieder, die nicht mit dabei waren.

Deine Lagerfeuer-Runde muss natürlich kein echtes Lagerfeuer beinhalten (kann es aber). Es mag ein gemeinsames Intensiv-Wochenende zu einem bestimmten Thema sein, eine Reise, ein einfaches Treffen oder auh gewisse Online-Workshops, in denen du Authentic Relating-, Austausch- oder Mastermind-Formate anbietet.

In der realen Welt wird das Ganze deutlich schneller funktionieren. Selbst wenn du eine Online-Community anbietest, solltest du mal schauen, ob es ins Konzept passt, offline Events zu integrieren. Online wird es härter, aber geht.

Diese initiale Gruppe ist wie ein Funke, der später ein größeres Feuer entfacht. Wenn die kleine Gruppe funktioniert, wird sie neue Leute hinzuholen und später neue Mitglieder mitreißen.

Wenn die Gemeinschaft dann wächst, dann musst du weiterhin den Austausch in kleineren Gruppen antizipieren.

Warst du schon einmal auf einem großen Event? Hast einem bekannten Speaker zugehört oder ein Konzert deiner Lieblingsband gelauscht? Da war bestimmt ein starkes „Wir“ Gefühl im ganzen Saal oder? Aber dieses Wir-Gefühl kam vermutlich nicht allein davon, das du in der Masse standest und nach vorne geschaut hast? Ich bermute, es entstand vor allem auch durch kleinere Interaktionen mit Individuen oder Kleingruppen.

Das Gespräch mit den drei Fans auf dem Flur zum Konzertsaal. Sich mit einem anderen Fan freuen und jubeln, dass das neue Lied endlich gespielt wird.

Was ich damit sagen will: Für das Zusammengehörigkeitsgefühl im Großen ist es wichtig – oder mindestens sehr hilfreich – dieses erst einmal im Kleinen zu schaffen. Es überträgt sich dann ins Große.

Was schafft die Verbindung – gemeinsames Warum, Mission, Ziel

Das Feuer selbst, dass im Zentrum der Lagerfeuer-Runde für Wärme sorgt und die Gruppe verankert, symbolisiert in der Parabel des Lagerfeuer-Prinzips die Mission, welche die Gruppe zusammenbringt.

Diese Mission (du kannst es auch als das „Warum“, das Ziel oder das gemeinsam Interesse bezeichnen) ist der Kitt, der die Gruppe zusammenhält und auch initial zusammengeführt hat. Bei einer Community für Surfer kann das zum Beispiel die Liebe zum Surfsport sein. Bei einer Community von New-Work-Enthusiasten der Wille, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern, und so weiter.

Bei einer Kunden-Community um ein Produkt gibt es das auch. Es ist meist das Ziel, dass hinter der Nutzung des Tools liegt. Meist die Beweggründe, warum man dieses einsetzt bzw. was man damit letztendlich erreichen will.

Vertrauen, Verletzlichkeit, Authentizität fördern

Vielleicht fragst du dich jetzt, ob ich nicht ein wenig über die Stränge schlage? Nein, selbst bei einer sehr zweckgebundenen Community können Dinge wie Vertrauen, Verletzlichkeit, Authentizität, eine Tiefe erzeugen, die sich auf das Gemeinschaftsgefühl, und somit auf die Qualität deiner Community und dauerhaft somit auch auf deine Umsätze sehr positiv auswirkt.

Erzeugen kannst du sie über das Legerfeuer-Prinzip. In welchem Umfang eine Implementierung Sinn macht kann sich natürlich je nach Konzept deines Membership-Modells, Produktes, etc unterscheiden.

In einer Unternehmer:innen-Community wie unserem Citizen Circle, wo es sehr um Vertrauen, Austausch und Support geht, findet das Lagerfeuer-Prinzip natürlich eine umfangreichere Anwendung als bei einer Membership rund um ein Abo-Produkt (oder Abo-Software). Anwendung sollte sie aber immer finden.

Was kommt nach der initialen Lagerfeuer-Gruppe?

Was passiert, wenn die erste Gruppe nun motiviert ist, sich vertraut und im engen Austausch steht? Nun, du machst einfach weiter damit. Jedoch musst du mit Feingefühl schauen, wann es Sinn macht, die bestehende Gruppe neu zu durchmischen oder zu ergänzen, und wann es Zeit ist, ein zweites Lagerfeuer zu entfachen.

Mitglieder können auch zwischen den Lagerfeuern wechseln, am Ende soll es ja eine Gemeinschaft sein. Du kannst verschiedene Untergruppen durch Themenschwerpunkte ausbilden, durch lokale Verbundenheit oder einfach über unterschiedliche Formate.

Wichtig ist am Ende nur, dass du bei Wachstum der gesamten Community immer wieder einen intimen Rahmen für kleinere Gruppen schaffst- ohne auszugrenzen, aber durch sanftes abzugrenzen. Wie das in deiner Community genau ausgestaltet werden sollte, ist zu individuell, um es in einem Blogbeitrag zu vertiefen. Das machen wir gerne gemeinsam in einem meiner Workshops.

Wie sieht dein Lagerfeuer aus?

Hast du schon Ideen im Kopf, wie dein erstes „Lagerfeuer“ aussehen könnte? Wenn du ein kreativer Mensch bist, dann macht dir sie Ausgestaltung sicherlich besonders viel Spaß. Wenn nicht, dann folge deiner Intuition und nimm vor allem den einen Gedanken mit:

Für das Zusammengehörigkeitsgefühl im Großen ist es wichtig – oder mindestens sehr hilfreich – dieses erst einmal im Kleinen zu schaffen. Viel Erfolg dabei!

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